Anderberg (2017)
Im Mai 2017 ist der Roman Anderberg im Offizin Verlag erschienen, heute erhältlich über den Verlag X-Time.
288 Seiten | gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-906276-58-8

Stimmen
«Und doch ist «Anderberg» kein schwermütiger, moralinsaurer Roman geworden, sondern vielmehr eine luftiges Konstrukt, welches unaufgeregt und fast schon ironisch menschliche Hybris dekonstruiert.»
Gisela Feuz, Luxus spendet keinen Trost, in: Der Bund, 5.7.2017 [PDF]
««Anderberg» dreht sich rund um die Projektierung, die Finanzierung und die Realisierung des Hotels Panta Rhei und liest sich wie ein Krimi.»
Stef Stauffer, Hoch pokern und tief fallen, in: Berner Zeitung, 24.5.2017
«Fast alle Figuren des Romans «Anderberg» machen sich auf die Suche nach ihrem persönlichen Glück. Die Wege, die sie dafür beschreiten, sind sehr unterschiedlich. Manche finden Glück in der Familie, manche im Geld und Ansehen, andere in der Selbstverwirklichung, in der Kunst oder in der Religion – und manche jagen dem Glück trotz – oder gerade wegen? – aller Bemühungen erfolglos hinterher. Darüber können die Leserinnen und Leser nachdenken, sie müssen es aber nicht. Sie können sich auch einfach gut unterhalten mit «Anderberg».»
Jutta Vering, Das Leben ist anders in Anderberg, in: Der Wecker, April 2017 [PDF]
Chor der Jahre (2019)
Vernissage und Performance: 9. Mai 2019, 19.00 Uhr, mit Miriam Jenni, Peter Künzler und Maja Stalder (Horn)
Ausstellung: 1. Mai bis 21. Mai 2019 Digitales Objekt / DOI: 10.17436/etk.c.047 Download: http://dx.doi.org/10.17436/etk.c.047 wo: etkbooks store Monbijoustr. 69 3007 Bern http://www.etkbooks.com/store/

Seit 1996 – mit mehreren Vorläufern – führe ich regelmässig Tagebuch, bis 1999 von Hand in 8 dicken Heften, ab Januar 2000, als ich für ein paar Monate in München lebte, direkt am Computer. Normalerweise, ausser in den Ferien, in denen ich mich von der Tagebuchpflicht entbinde, entstehen rund 3 bis 6 Einträge pro Woche. In 23 Jahren ist das Tagebuch auf 1572 eng bedruckte Seiten mit rund 5.5 Millionen Zeichen angewachsen.
Typischerweise für ein Tagebuch wechseln persönliche Befindlichkeiten, mit privaten und beruflichen Erfahrungen, mit Betrachtungen über die nähere und die weitere Umgebung, mit (gesellschafts-)politischen Einschätzungen, mit Lektüreerlebnissen usw. Das Tagebuch widerspiegelt Höhen und Tiefen, persönliche Brüche und dramatische Ereignisse, Tragisches und Banales, Privates und Berufliches eines freischaffenden Ausstellungsmachers und Autors, eines Milizpolitikers, Ehemanns und Vaters mit allen wichtigen äusseren Lebensstationen.
Ausser bei der Korrektur von Orthografiefehlern habe ich das Tagebuch nachträglich nicht mehr verändert, höchstens minimal redigiert. Es ist also ein Ausdruck der zum jeweiligen Zeitpunkt aktuellen Befindlichkeit – was selbst für den Verfasser im Abstand von ein paar Jahren Überraschungen bereithalten kann.
Das Tagebuch ist wohl die privateste Schreibform überhaupt, und das soll in diesem Projekt auch beibehalten werden. Nur 11 kurze Ausschnitte von je ca. 250 Zeichen werden pro Jahr ausgewählt, insgesamt etwa 2‘800 Zeichen. Folglich wird nur 1% des Tagebuchs öffentlich gemacht. Die Auswahl habe ich in Eigenverantwortung getroffen. Die restlichen 99% des gesamten Textes bleiben privat, ebenso die Kriterien der Auswahl.
«Chor der Jahre» ist getragen von dem Gedanken, dass ein Leben ohnehin nie vollständig dargestellt werden kann. Jede Autobiografie ist eine nachträgliche Konstruktion, so auch dieser Versuch, selbst wenn die einzelnen Einträge wirklich genau an dem vermerkten Tag entstanden sind. Denn anders als beim monumentalen Erinnerungswerk «Min kamp» von Karl-Ove Knausgård sind die einzelnen Ausschnitte authentisch und nicht aus der Erinnerung nacherzählt. .
Der Ausstellungstitel «Chor der Jahre» spielt darauf an, dass ein Leben in gewissem Sinne mit einen Chor- oder Orchesterwerk vergleichbar ist. Auch ein Leben kann stimmig oder dissonant sein, es gibt wiederkehrende Motive, Begleitrhythmen, Ober- und Untertöne – der Assoziationen gibt es viele, zudem soll die räumliche Inszenierung an einen Blick in den Orchestergraben erinnern.
Die Idee zur Realisierung einer Ausstellung ist mir von Ulrich Suter zugetragen worden. «Im Zug von Lüneburg nach Hannover», entnehme ich meinem Tagebucheintrag vom 7. Juli 2018, fragte er mich, ob mir für eine Ausstellung auf 26 Notenständern etwas einfalle. Nach dem Verwerfen zahlreicher anderer Ideen entschloss ich mich, das Wagnis einzugehen und mich diesem privaten Thema zuzuwenden. Nicht einmal ein Jahr später konnte ich, auch dank der Mithilfe des Grafikers und Szenografen Luca Hostettler, die Ausstellung realisieren. Zusätzlich erscheint eine digitale Edition der 26 Ausstellungshefte im Verlag Edition Taberna Kritika, wofür ich mich bei Hartmut Abendschein bedanke.
Andreas Schwab, im April 2019